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Benchmarking

Benchmarking
 
  Benchmarking ist ein Analyse- und Planungsinstrument von Unternehmen, mit dem Produkte, Methoden, Abläufe und Strukturen betrieblicher Funktionen einem oder mehreren anderen Unternehmen gegenüber gestellt werden, um Rationalisierungspotenziale oder Qualitäts- und Leistungssteigerungspotenziale aufzudecken.
 
  Der Charakter dieses Instrumentes Benchmarking unterliegt im Bereich der Wasser- und Abwasserwirtschaft derzeit einem durchaus nachhaltigen Wandel: Benchmarking war in der Vergangenheit nahezu ausschließlich ein betriebswirtschaftliches Instrument, mit dem Ziel einer systematischen und kontinuierlichen Optimierung betrieblicher Prozesse und damit letztendlich einer kontinuierlichen Leistungsverbesserung der Unternehmen und vielleicht auch der gesamten Branche. Mittlerweile hat das Benchmarking als Begriff, Zielsetzung und auch an die Unternehmen der Wasserwirtschaft gerichtete Forderung nachhaltig sowohl in die nationale als auch in die europäische Politik Eingang gefunden. Auf nationaler Ebene ist das Thema Benchmarking wesentlicher Baustein der gemeinsamen Erarbeitung eines nationalen Modernisierungskonzeptes, unter Federführung der Bundesregierung. Basis dieses Modernisierungskonzeptes ist ein Beschluss des Deutschen Bundestages von März 2002, in dem das Parlament die Bundesregierung auffordert, in Kooperation mit Ländern, Kommunen und Fachverbänden eine Modernisierungsstrategie zu entwerfen, „die insbesondere die Einführung eines Verfahrens zum Leistungsvergleich zwischen Unternehmen (Benchmarking), den Einsatz bestehender oder neu zu entwickelnder Instrumente des Qualitätsmanagements sowie moderner Methoden der Unternehmens- und Mitarbeiterführung“ umfassen soll. Auf europäischer Ebene prägt seit der Beschlussfassung des Europäischen Parlamentes zum Grünbuch über Dienstleistungen von allgemeinem Interesse vom 14.01.2004 ebenfalls der Begriff der Modernisierung die Diskussion der zukünftigen Rahmenbedingungen der Wasser- und Abwasserwirtschaft. Bislang einziger Schwerpunkt ist insoweit das Thema Benchmarking, das im Rahmen einer innerhalb der Europäischen Kommission eingesetzten Arbeitsgruppe derzeit seine europaweite Ausarbeitung erfährt.
 
  Die Fachverbände der Wasser- und Abwasserwirtschaft DWA (früher: ATV/DVWK), BGW, DVGW und VKU haben unter dem 12.11.2003 eine „Verbändeerklärung zum Benchmarking Wasserwirtschaft“ unterzeichnet und damit das Thema als wesentliche Aufgabe verbandlicher Selbstverwaltung definiert. Die Verbände erklären sich insoweit bereit, gemeinsam den erforderlichen konzeptionellen Rahmen für ein Benchmarking in der Wasserwirtschaft im Sinne der technischen Selbstverwaltung zu erarbeiten und zu entwickeln. Dieses Rahmenkonzept soll gewährleisten, dass die derzeitige Flexibilität und Vielfalt der Benchmarkingsysteme der Wasserwirtschaft erhalten bleibt.
 
  In Deutschland existiert bereits eine Vielzahl von Benchmarkingsystemen und
  –projekten, die z. T. bereits seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert werden. In jüngerer Vergangenheit wird diesen Systemen und Projekten zunehmend ein volkswirtschaftlicher Ansatz zugrunde gelegt, der neben den betriebswirtschaftlichen Aspekten auch gleichermaßen Aspekte des Gesundheits- und Umweltschutzes, der Versorgungssicherheit, Qualität, Nachhaltigkeit und des Kundenservices mit einbezieht.
 
  Das älteste und in bezüglich der Teilnehmerzahl umfassendste System ist der BKV/Benchmarking des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) - Dachverband der kommunalen Wirtschaft mit 1400 Mitgliedsunternehmen, die sich in den Infrastrukturbereichen Strom, Gas, Fernwärme, Wasser, Abwasser und Abfall betätigen. Das seit über 50 Jahren erfolgreich praktizierte System wurde jüngst um die Aspekte Versorgungssicherheit, Versorgungsqualität, Nachhaltigkeit der Versorgung und Kundenservice erweitert und entspricht damit dem internationalen Standard in der Wasserwirtschaft. Mit der Teilnahme am BKV/Benchmarking erfüllen die Unternehmen die Anforderungen der Politik.
VKU e.V. Abteilung Wasser/Abwasser 12/2004

   
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