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Wasserpipeline

Türkei und Israel planen Wasserpipeline durchs Mittelmeer

Auch Palästinenser und Jordanier sollen beliefert werden, ein Beitrag zum Frieden.
Die Türkei und Israel verhandeln über eine Wasserpipeline, die türkisches Flusswasser vom Mittelmer in den Nahen Osten transportieren soll. Die Türkei wolle damit einen Beitrag zum Frieden in Nahost leisten, sagte der Vorsitzende der Calik Holding, Ahmet Calik, der FTD. "Die Versorgung mit Wasser ist Teil des Friedensprozesses", sagte der Konzernchef am Rande einer Tagung über Ressourcensicherheit der Konrad- Adenauer-Stiftung.Der Import würde für Isralelis wie Palästinenser die wirtschaftliche Entwicklung fördern und wechselseitige Abhängigkeiten reduzieren. Grundlage sei die mit Russland vom türkischen MittelmeerhafenCeyhan geplante Gaspipeline nach Israel, die um eine Wasserleitung erweitert werden soll.
Wasser ist in der Region ein strategisches Gut und daher zugleich eine politisch begehrte Ressource. Israel leidet unter Wasserknappheit. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Trinkwasser- nicht nur in Israel, sondern auch in den palästinensischen Gebieten, Jordanien, Syrien und dem Libanon.
"Eine der Gründefür Spannungen in der Regionist ganz sicher das Wasser", sagt Gabi Levi, Sprecher des Infrastrukturministerims in Jerusalem. Mit einer Pipeline aus der Türkei könnte Israel nicht nur die eigene Situation verbessern, sondern auch die Palästinenser und Jordanier beliefern. Die Idee einer Wasserpipeline stammt vom früheren türkischen Ministerpräsidenten Turgut Özal- wurde aber aus den Augen verloren. Nun will die Regierung in Ankara gemeinsam mit der Calik Holding und anderen interessierten Regierungen das Wasserprojekt neu beleben.
Israel lässt eine Machbarkeitsstudie für die Wasserpipeline anfertigen. "Es gibt zwar viele Erfahrungen mit Gasleitungen durchs Meer, nicht aber mit Wasserpipelines", so Ministeriumssprecher Levi. Die türkische Holding Calik ist an dem Projekt beteiligt. Ahmet Calik zufolge könnte bei einer Realisierungder Gasstrasse auch die Friedenspipeline in vier bie fünf Jahren fertig sein und anfangs 50 Millionen Kubikmeter Wasser jährlich ins gelobte Land liefern.Das wäre zwar im Vergleich zu Israels Bedarf von 1800 Millionen Kubikmeter pro Jahr nicht viel, aber ausbaufähig.
Financial Times Deutschland von Marina Zapf, Berlin und Silke Mertins, Jerusalem, 23.10.2006
   
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